28.01.21

Outdoor-Fitness-Park in Melle mit Geräten von FREISPORT

Seit dem Herbst 2017 ist das niedersächsische Melle, genauer gesagt der Stadtteil Gesmold, um eine Attraktion reicher: Ein Outdoor-Fitness-Park mit drei Standorten und insgesamt 19 Sportgeräten von FREISPORT stehen allen Sport- und Fitnessbegeisterten zur Verfügung.

Wie die Idee zustande kam, was bei der Umsetzung des Projekts zu beachten war und mehr erklärt Bernd Meyer vom Heimatverein Gesmold.

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Interview mit Bernd Meyer vom Heimatverein Gesmold

Herr Meyer, Sie hatten schon vorher den Plan, einen "Outdoor-Fitness-Park" zu errichten. Warum haben Sie sich schlussendlich dazu entscheiden, Outdoor-Fitnessgeräte zu integrieren?

Viele Menschen haben das Gefühl, etwas für ihren Körper tun zu müssen. Doch wie mache ich es? Laufen ist nicht jedermanns Sache. Dazu benötigt man auch einen Körper, der den Menschen vernünftig trägt. Radfahren bei jedem Wetter ist für viele ein Problem. Das Fitness Studio hat eine große Hemmschwelle und ist in Gesmold nicht vor Ort. Was bleibt, ist vor Ort einfache Fitness Übungen durchführen zu können und das dort, wo ich vielleicht nicht so beobachtet werde. Also, je nach Lust und Tageslaune „etwas“ machen zu können oder auch intensiv rangehen. Das bieten mir Fitness Geräte und das in freier Natur und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Insgesamt umfasst der Park 19 Fitnessgeräte, aufgeteilt auf drei Standorte. Wie kam es zu diesem Konzept und wie haben Sie entschieden, welches Gerät wo aufgestellt wird?

Wenn man der ersten Beantwortung der Frage folgt, gibt es Mitbewohner, die auch gerne zeigen, was sie so schaffen und wie locker sie sich bewegen können. Andere möchten es nicht so zeigen und betätigen sich gerne dort, wo sie nicht so beobachtet werden. Wieder andere Leute sehen es als Beschäftigung nebenbei und nutzen es im Zusammenhang mit anderen Aktivitäten. Diese drei Gruppen kann man nicht an einem Ort bedienen.

Aktiv sein und das auch zusammen mit anderen Aktiven kann man auf dem Sportplatz. Hier geht man hin, um Sport auch im Vergleich mit anderen Menschen zu treiben. Hier kann man sich fordern, hier müssen aber auch anspruchsvollere Geräte stehen. Also der Sportplatz ist gesetzt.

Der Loh ist eine Erhebung in Gesmold mit einem Weitblick rundherum. Inmitten steht ein kleiner Wald. Hier kann man am Dorfrand Erholung und Ruhe finden. Dort gibt es eine kleine Wiese mit Streuobstbäumen. Hier ist aber auch noch viel Platz, wo sich bisher wenig Menschen aufhielten. Dort am Hang mit der Möglichkeit des Weitblicks Outdoor-Fitnessgeräte für Jedermann aufzubauen war die Perspektive für diejenigen, die ihre Betätigung nicht so gern zur Schau stellen.

Der Umweltbildungsstandort Bifurkation wird jährlich von über 10.000 Leuten besucht. Dort sind neben der Attraktion Flußteilung schon ein Grillplatz und eine Wassertretstelle. Neben der Wassertretstelle, die besonders in den Abendstunden gut besucht wird, ist das Angebot der sportlichen Betätigung sicherlich auch ein Thema. So ist es auch, viele probieren Geräte aus und stellen fest, dass man hier auch so nebenbei etwas für seine Fitness tun kann.

Sicherlich spielen hier auch Kinder gerne auf den Geräten, das ist nicht schädlich, sollte aber kein Ersatz für einen Kinderspielplatz sein. Hier muss man einfache und anspruchsvollere Geräte kombinieren und zumindest ein Gerät für Schwerbehinderte oder Rollstuhlfahrer anbieten. So haben wir eine Aufteilung an einem Wanderweg, dem Gesmolder Auenweg, in einer Gesamtlänge von 6,4 km gewählt, wo man auch den Lauf mit Fitnesstraining verbinden kann.

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Outdoor-Fitnessgeräte auf dem Loh bei Melle, unter anderem mit Beinpressen - FREISPORT[/caption]

 

Worauf haben Sie bei der Planung im Hinblick auf den Standort der Geräte geachtet?

Wir haben geschaut, wer bei welchem Fitnessstand welchen Standort bevorzugen wird. Wer fit ist, wird den Sportplatz bevorzugen und dort auch anspruchsvollere Geräte vorfinden wollen. Wer sich nicht so zeigen will, ist oft auch nicht so fit und möchte nicht so anspruchsvolle Geräte haben, Geräte, die er auch bedienen kann. Deshalb hier der abseits gelegene Hausberg Loh etwas fernab vom Wanderweg.

Die Gäste und Urlauber aber auch die eigenen Leute, die abends mal rausgehen, sollen differenzierte Geräte vorfinden und die Kombination mit der Wassertretstelle aktiv angehen können. Der Umweltbildungsstandort Bifurkation ist hier beschrieben.

Wie gestaltete sich der Aufbau?

Wir haben uns verschiedene Aufbauten in anderen Kommunen angeschaut. Eine Verteilung im Park wie in Melle Mitte hat mich nicht überzeugt. Wenn ich wirklich Sport treiben will, muss ich zwischen den Geräten direkt vor Ort wechseln können. Muss ich erst 100 Meter zum nächsten Gerät gehen, erübrigt sich das. Also, die Geräte zusammenstellen und optisch gut aufbauen. Das Auge will auch etwas davon haben.

Der Platz muss außerdem sauber sein. Damit die Geräte nicht zu stark verschmutzen, sollte im direkten Bereich ein hochwertiges Pflaster sein, das sich durch das Wetter selber säubert. Direkt angrenzend sollte sich Grünfläche befinden, wir befinden uns absichtlich nicht in der Fitnesshalle. Diese Kombination haben wir gewählt.

Damit der Rasen nicht zertreten wird und bei Regen sich nicht in Matsch auflöst, haben wir die Fläche mit hochstehenden Kunststoffrasengittermatten gestärkt.  Man geht also immer auf den hochstehenden Rändern, hat aber Rasen unter den Füßen. Die Geräte bleiben sauber und ansprechend.

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Outdoor-Fitnessgeräte am Sportplatz Melle, darunter Kraftstation und Bauchtrainer - FREISPORT

 

Warum haben Sie sich für Produkte von FREISPORT entschieden? Können Sie etwas über die Beschaffenheit und die Verarbeitung der Produkte sagen?

Das Preis-/Leistungsverhältnis passte uns. Die Finanzierung war dadurch für uns möglich. Einige Gerätehersteller haben eine sehr blanke Ausführung gewählt, die aber weniger in die Natur passen. Sicherlich sind sie sehr hochwertig, müssen aber auch finanziert werden.

Die farbliche Gestaltung der Freisportgeräte war zurückhaltend. Nach den ersten Tests der Geräte fiel uns nichts auf, was gegen die Geräte spricht. Dieser Meinung waren alle, die an der Exkursion teilnehmen. Bislang sind wir nach einem guten halben Jahr noch zufrieden mit den Geräten, können aber erst nach einigen Jahren ein echtes Urteil abgeben.

 

Outdoor-Fitness unterstützt durch Expertise vom Physiotherapeuten

Sie haben im Vorfeld mit dem Physiotherapeuten Michael König gearbeitet, der die konkrete Auswahl der Geräte betreute. Wie kam das zustande und worauf galt es dabei zu achten?

Es ist immer wichtig, dass Laien sich von einem Experten beraten lassen. Die Praxis von und mit Michael König vor Ort ist anerkannt und beliebt, er ist ein ausgleichender Mensch und Berater. Seine Meinung und unsere Vorstellung hatten sehr viel gemeinsam, sodass sein Urteil bei der Geräteauswahl stark dazu beigetragen hat, sich für dieses und jenes Gerät an diesem und jenem Platz zu entscheiden.

Der Outdoor-Fitness-Park ist als „generationenübergreifende Investition" konzipiert. Konnten Sie das auch schon so feststellen?

Wir haben dazu noch zu wenig Erfahrung sammeln können. Ältere Menschen probieren es gerne aus, ob sie dranbleiben, kann ich noch nicht beurteilen. Auf dem Sportplatz werden die Geräte in die Übungsabende der Sportler mit einbezogen, sodass noch eine weitere Reckstangeneinheit gewünscht wird. Hier kommt als Beispiel der einfach konstruierte Barren ins Spiel. Hier sind die Jugend und die jungen Erwachsenen an den Geräten. Ich beobachte unser Konzept zum ersten Mal in diesem Jahr und unterhalte mich häufig mit Leuten aller Altersgruppen.

Es gibt viel Lob, aber auch Tadel für die Investition. Was passiert mit den Geräten in einigen Jahren? Wer pflegt sie und repariert sie? Ist Vandalismus im Spiel? Im Augenblick ist die Pflege und Unterhaltung geregelt. Vandalismus war bislang kein Thema. Eine generationsübergreifende Nutzung als wirkliche Benutzung ist zurzeit also noch nicht bewertbar.

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Outdoor-Fitnessgeräte (neben Hüfttrainer auch Crosstrainer) an der Bifurkation in Melle - FREISPORT

 

Was sagen die Nutzer insgesamt zum Fitness-Park? Gibt es ein „Lieblingsgerät“?

Die Standorte scheinen richtig gewählt zu sein, Rückmeldungen sind noch nicht verwertbar. Die Gestaltung der drei Parks ist gut angekommen, die Installation scheint uns gelungen zu sein. So ist an jedem Standort zusätzlich eine Sitzbank installiert, damit man sich in Ruhe hinsetzen kann oder im Sitzen (zum Beispiel) die Schuhe wechseln kann. Hier kann sich auch eine Begleitperson niederlassen, während der oder die andere Person etwas für den Körper tut.

Hier war auch die Wahl der Drahtgitterbank wichtig, die auch benutzbar ist und sich nicht durch eine dreckige Oberfläche auszeichnet. Zudem haben wir am ruhigeren Standort Loh eine Liegebank installiert, die einen Weitblick in die Landschaft ermöglicht, aber auch eine Gelegenheit zur Entspannung bietet. Ein Lieblingsgerät haben wir noch nicht ausfindig machen können. Hierzu fehlt uns die Erfahrung über einen längeren Zeitraum.

Kooperation und Integration anderer Vereine

Sie haben den Outdoor- Fitness-Park gemeinsam mit anderen Vereinen aufgebaut.

Alles, was man in einem Ort mit 3500 Einwohnern macht, muss angenommen werden. Hier ist vom Kindesalter bis zum alten Menschen alles gemeinsam zu gestalten und sind alle gefragt. Wenn man bei neuen Vorhaben von Anfang an alle Gruppen mit einbezieht, ist die Akzeptanz groß. Fitness ist Sport, also ist der Sportverein gefragt.

Die Jugend muss mit der Investition und der Gestaltung einverstanden sein und sich integriert fühlen. Als Verein sind das bei uns unter anderem die Pfadfinder. Die Politik muss das Geschehen mit tragen, da ist es in Gesmold der Ortsrat, ein Teil des Meller Stadtrates vor Ort. Das Votum ist wichtig. Ein Verein aus der Mitte der Gesellschaft muss die Vorarbeit aus einer Hand leisten. Das ist hier der Heimatverein Gesmold. Hier habe ich mich bereiterklärt, das Projekt anzustoßen, zu begleiten und zum Abschluss zu bringen.

Alle vier Vereine haben durch das Handanlegen und durch eine finanzielle Unterstützung zum Gelingen des Projektes beigetragen

Planen Sie noch weitere Ergänzungen?

Wir haben die Geräte im Spätherbst 2017 aufgebaut. Wir sammeln jetzt erst die Erfahrungen und die Eindrücke der Leute. Wir haben festgestellt, dass es aus den Nachbarorten mehrere Anfragen gibt, die die Gesmolder Situation auch beobachten und uns um Rat fragen. Wir geben gerne dazu Auskünfte über die gemachten Erfahrungen, auch mit den Geräten von FREISPORT. Hier werden Sie sicherlich noch einige Nachfragen haben. Wir hoffen, dass wir in einigen Jahren noch positiv über das Konzept berichten können. Bislang war alles richtig so, die Zusammenarbeit mit der Firma RESORTI war sehr gut. Ihre Ansprechpartner waren kompetent und erreichbar. Wir bedanken uns für die bislang gute Zusammenarbeit!

Herr Meyer, vielen Dank für Ihre Antworten!

Weiterführende Informationen über Melle und den Outdoor-Fitness-Park